06.07.2018 Similaun Hütte - Similaun - Vent - Oetz

Die Nacht auf der Similaun Hütte war sehr angenehm warm, aber leider zu kurz. Kurz nach 05 Uhr war die Nacht zu Ende, denn 06 Uhr gab es Frühstück und 07 Uhr sollte der Bergführer kommen. Beim Frühstück im Panoramaraum sah das Wetter nicht so einladend aus, es sah eher nach Absage aus, da es sehr windig und nebelig war. Allerdings hatte sich das Wetter bis 07 Uhr beruhigt. Wir liefen rum wie aufgescheuchte Huhner, weil wir uns unsicher waren, was wir nun anziehen sollten und was wir mitnehmen sollten. Zum Schluss hatten wir so ziemlich alles an, was wir mit hatten und im Rucksack noch ne Jacke, Wasser, Riegel und die Steigeisen. Die Klettergurte legten wir direkt in der Hütte an. Kilian unser Bergführer nahm uns dann in Empfang und schon sollte es losgehen. Doch halt, plötzlich verabschiedete sich Martin von der Gruppe, er habe so Leistenschmerzen. Also waren wir nur noch zu Fünft. Das erste Stück ging es nur über Geröll und Schnee. Kilian legte ein gutes Tempo vor, so dass alle sehr gut mitkamen und der Schnee war so weich, dass wir keine Steigeisen brauchten. Als wir dann zum Gletscher kamen, nahm uns der Bergführer ans lange Seil. Das ist erstmal ungewohnt, weil man ständig darauf achten muss, sich nicht zu verheddern. Bevor der Gipfelgrat losging, machten wir eine kurze Trinkpause und tauschten das Seil gegen ein kurzes aus. Nun machten wir uns auf die letzten 150 hhm. Es war zwischenzeitlich ganz windstill und angenehm, aber je höher wir kamen, desto ungemütlicher wurde es. Teilweise war der Weg ganz schön schmal und ab und an hatte ich Probleme, die weiten Fußspuren zu erwischen. Nach 2,5 Stunden erreichten wir alle den Gipfel und feierten uns. Das war ein tolles Gefühl. Wir konnten zwar nicht viel sehen, aber wir standen am Gipfelkreuz des Similaun in 3.607 m Höhe. Nach vielen Gipfelfotos und nem Gipfelschluck legten wir die Steigeisen für den Rückweg an. Das Gehen mit dein Eisen ist erst mal ungewohnt, aber nach ein paar Metern ging das ganz gut. Ich musste vorneweg gehen und das war schon gewöhnungsbedürftig. Der Abstieg war für mich wesentlich anstrengender, weil ich ständig auf mein Knie aufpassen musste. Nach dem Grat wechselten wir wieder das Seil und über den Gletscher ging dann Kilian voran. Sandra verhedderte sich kurz mit den Steigeisen in der Hose und kullerte durch den Schnee, es ist aber nix passiert. Und ein paar Meter weiter erging es unserer Kämpferin Christine ähnlich. Roland wollte zwar das letzte Stück bis zum Geröll auf dem Popo Rutschen, allerdings war der Schnee zu weich. Kurz vor 12 Uhr waren wir wieder an der Hütte und Martin nahm uns in Empfang. Die Hütte war über Mittag rappelvoll und weil es schneite und regnete hockten alle beieinander. Wir tranken noch mit Kilian einen Absacker, dann gab es Mittag und gegen 13 Uhr machten wir uns auf Weg nach Vent. Es regnete in Strömen und uns kamen noch Menschenmassen auf dem E5 entgegen. Da wir etwas unter Zeitdruck standen, wegen des Busses nach Oetz, war jeder mit sich beschäftigt. Ich vor allem mit meinem schmerzenden Knie. Auf der Martin Busch Hütte machten wir kurz Pinkelpause, es war einfach zu nass, sich unterwegs aus den Klamotten zu pellen. Danach ging es direkt auf dem Fahrweg weiter. Henny ließ sich von den Mädels die Busverbindung usw. schicken. Dieses Mal ließen wir auch die Umleitung aus und liefen direkt durch. Wir kamen dann kurz nach 16 Uhr in Vent an. Da gingen wir schnell an der Pension vorbei, die eingelagerten Sachen abzuholen und dann ging es zum Bergführer das Material abgeben. Und prompt hat Martin seinen Gurt in der Hütte liegengelassen. Viel Zeit zum Diskutieren hatten wir nicht und so musste Martin den Gurt zahlen. Danach ging es mit dem Bus über Sölden nach Vent. Dort trafen wir dann unsere Shoppingqueens wieder. Die ausgesuchte Pension war toll und hatte sogar eine Sauna, die auch von uns genutzt wurde. Nur leider war ich danach so kaputt, dass ich nur noch ins Bett fiel. Zum Abendessen waren wir in der Stadt und alle gönnten sich noch ein fettes Eis zum Nachtisch. Aber es waren alle sichtlich geschafft und wollten nur noch ins Bett. Die Woche ist so schnell vergangen und morgen geht's schon wieder heim. Jetzt müssen die vielen Eindrücke erst mal verarbeitet werden.

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